Leistungsspektrum
Wir bieten folgende Leistungen an:
– Früh- und Neugeborenennachsorge
– Vorsorge und Impferinnerung über die BVKJ APP
Liebe Eltern, zu diesen Informationen werden Sie hier weitergeleitet.
– Vorsorgeuntersuchungen
Vorsorgeuntersuchungen U2 – U11
U1: bei Geburt
U2: 3. bis 10. Lebenstag
U3: 4. bis 5. Lebenswoche
ie U3 ist eine der aufwendigsten und wichtigsten Untersuchungen, da hier zahlreiche Krankheiten und Fehlbildungen des Säuglings erkannt werden können. Sie wird daher mit größter Sorgfalt durchgeführt. Zuerst wird das Kind gewogen und gemessen und die Eltern werden nach Auffälligkeiten beim Essen, Trinken und beim Stuhlgang befragt. Die Neigung zu Allergien wird erfragt, und falls noch nicht geschehen, wird jetzt mit einer Blutprobe nach Stoffwechselstörungen gefahndet.
Auch auf die normale Hüftgelenksentwicklung wird geachtet werden. Mangelentwicklungen (die sogenannte Hüftdysplasie) kommen bei etwa 2% aller Kinder vor, wobei Mädchen sechsmal häufiger betroffen sind als Jungen. Eine Hüftdysplasie kann mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung diagnostiziert werden und heilt bei entsprechender Therapie (Hüftschale, breites Wickeln) meist folgenlos aus.
Bei der körperlichen Untersuchung werden wieder die Reflexmuster überprüft, die Beurteilung der neurologischen Entwicklung ist ein Schwerpunkt der “U3” des Kindes. Meist lässt sich folgendes beobachten:
- Augen verfolgen eine Lichtquelle seitwärts
- Reaktion auf Glockenschlag
- beginnender Blickkontakt
- Reaktion auf Worte der Mutter
- folgt in Rückenlage einem bewegten Gegenstand mit dem Kopf
- gibt Laute von sich, die sich vom Schreien unterscheiden
- in Bauchlage kann der Kopf 10 Sekunden lang gehoben werden
- im Sitzen wird der Kopf unsicher balanciert
- die Rassel wird kurze Zeit festgehalten
U4: 3. bis 4. Lebensmonat
U5: 6. bis 7. Lebensmonat
Sie ist eine entscheidende Untersuchung des Säuglings “auf seinem Weg zu aufrechtem Gang” und zu sozialer Integration in die Familie. Das Hauptaugenmerk richtet der Kinderarzt auf die Koordination der Hände, da diese das Beherrschen komplexer Funktionen (z. B. räumliches Sehen) voraussetzt. Wichtig ist außerdem die Sprache sowie die soziale Interaktion zwischen Eltern und Säugling. Oft kann man bei der U5 die Folgen einer gestörten Gehirnentwicklung erkennen.
Als entwicklungsphysiologische Meilensteine können jetzt gelten:
- soziale und sprachliche Entwicklung: plaudern, flüstern, Silbenverdopplung, reaktives Lächeln, beginnende erste Fremdelphase
- Spontanmotorik:
– drehen vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt; Führen der Füße zum Mund
– robben; zuerst rückwärts, dann vorwärts ab dem 8. Monat (späte Phase der U5)
– Aufrichtung
– Stützen auf die Handflächen - Feinmotorik: Scherengriff, (ab dem 9. Monat Pinzettengriff)
Entwicklungsneurologisch sollte darüber hinaus jetzt folgendes möglich sein:
- aus gehaltenem Sitz – seitengleiche Seitstützreaktion mit offenen Händen
- symmetrische Sprungbereitschaft mit offenen Händen aus gehaltener Bauchlage
- nimmt in jede Hand einen kleinen Gegenstand
- gibt kleine Gegenstände von einer Hand in die andere; Wechselgriff
- untersucht Gegenstände mit Händen, Füßen und Mund
- antwortet sicher vokalisierend
- bildet Silbenketten (spontan und im Gespräch)
Erneut wird auch das Seh- und Hörvermögen überprüft. Zur U5 sollten Säuglinge ihre Stimme bewusst einsetzen können, um Beachtung zu finden. Auf Zuruf sollten sie eindeutig reagieren und auch Musik wird wahrgenommen. Bei Auffälligkeiten sollte ein Päd-Audiologe konsultiert werden, der speziell für Gehör und Stimme des Kindes ausgebildet ist.
Was das Sehvermögen betrifft, so sollte jetzt unter anderem die Augen-Hand-Koordination funktionieren. Im Gespräch mit den Eltern wird der Arzt versuchen, auf eventuelle Unzulänglichkeiten bei Ernährung und Pflege oder im sozialen Umgang aufmerksam zu machen.
U6: 10. - 12. Lebensmonat
Insgesamt soll der Entwicklungsstand des Kindes bei der U6 mit speziellen Tests (Denvertest; Münchner funktionelle Entwicklungsdiagnostik) beschrieben werden. Dieses letztgenannte Verfahren ist sehr aufwendig und gliedert sich in acht Teile:
Krabbelalter:
Sicheres Krabbeln, krabbelt auf Händen und Knien mit gekreuzter Koordination, Parachute-Reaktion jetzt überprüfbar
Sitzalter:
Setzt sich aus Rückenlage mit Festhalten an Möbeln alleine auf. Langsitz: sitzt frei mit geradem Rücken und locker gestreckten Beinen, sicheres Gleichgewicht im Langsitz
Laufalter:
Geht an Möbeln entlang. Macht Schritte vorwärts, an einer Hand gehalten, zieht sich an Möbeln selbständig zum Stehen hoch, alternierende Schrittbewegungen auf der Stelle und zur Seite, macht Schritte vorwärts an beiden Händen gehalten
Greifalter:
Zangengriff, ergreift kleines Keks-Stück mit gebeugtem Zeigefinger und opponiertem Daumen , Pinzettengriff seit dem 10. Monat, ergreift kleinen Gegenstand mit gestrecktem Zeigefinger und Daumen. Klopft zwei Würfel mehrmals aneinander
Perzeptionsalter:
Zieht begehrtes Spielzeug an Schnur heran, läßt Scheibchen in kleine Schachtel fallen. Wirft Spielzeug absichtlich weg, berührt mit den Zeigefingern Details an Gegenständen. Nimmt Würfel in Behälter wahr und greift hinein
Sprechalter:
Deutliche Silbenverdopplungen und erste Sinnvolle Silben. Dialog: lautlich richtige Nachahmung gekonnter Silben, Flüstern
Sprachverständnisalter:
Befolgt einfache Aufforderungen, reagiert auf Verbote durch Unterbrechung seiner Fähigkeit. Sucht auf Befragen nach bekannter Person oder bekanntem Gegenstand durch Kopfdrehen
Sozialalter:
Reagiert freudig auf Versteckspiel, deutliches Fremdeln, reicht einen Gegenstand, wenn es durch Gesten und Worte dazu aufgefordert wird
U7: 21. bis 24. Lebensmonat
ie U7 wird von einigen Ärzten auch als “Angst- oder Schrei”-Vorsorgeuntersuchung bezeichnet, da Kinder in diesem Alter oft wenig kooperationsbereit sind. Aber: Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin wissen damit umzugehen und oft ist gerade die U7 ein erfreuliches Ereignis, weil die Eltern erleben, was ihr Kind alles in knapp zwei Jahren gelernt hat! Sollte der Untersuchungsablauf durch die Ängstlichkeit des Kindes dennoch stark gestört sein, kann zur Klärung insbesondere der Sprachentwicklung eine erneute Untersuchung etwa 3 bis 4 Monate später erfolgen. Dann sind die Kinder meist schon weniger ängstlich und zeigen deutlich mehr Kooperationsbereitschaft.
Um den 2. Geburtstag herum stehen Kinder nämlich in einer Umbruchphase, da der psychologische Lösungsprozess von den Eltern beginnt und sich die erste Trotzphase einstellt. Inhaltlich beschäftigt sich die U7 hauptsächlich mit der Beurteilung der Sprach- und Hörentwicklung, der motorischen Fähigkeiten sowie der Entwicklung des Sozialverhaltens.
Zur Einschätzung des Sprach- und Hörvermögens werden einerseits die Eltern befragt, andererseits aber auch verschiedene Tests durchgeführt. Dazu gehören Fragen des Arztes wie “Zeig mir deine Ohren!” oder “Wie heißt die Puppe?” genauso wie bestimmte Hörtests. Generell sollte ein Kleinkind am Ende des 2. Lebensjahres folgende Fähigkeiten besitzen:
- mindestens 10 Worte sprechen und etwa 250 Worte verstehen
- zwei Worte sicher kombinieren
- einfache Zeichnungen von Tier und Mensch benennen können
- sicher zwei von drei verbal gegebenen Aufforderungen befolgen können
- verwendet die Mehrzahl
- sagt den Vornamen
Die motorischen Fähigkeiten werden durch Beobachtung beim Spielen sowie durch kleine Aufgaben überprüft. Im Einzelnen achtet der Kinderarzt dabei auf Folgendes:
Feinmotorik
- das Kind baut mit jeder Hand einen Turm aus 4 bis 8 Klötzchen
- es kann mit beiden Händen Wasser aus einer Flasche ausgießen
- steckt mit beiden Händen eine Kugel in eine selbstgehaltene Flasche
- zeichnet eine vertikale Linie nach
- der Bewegungsablauf ist nicht abgehackt sondern fließend
Grobmotorik
- kickt den Ball mit beiden Füßen ohne sich abzustützen bzw. festzuhalten
- wirft beidseitig einen Ball überhand
- läuft symmetrisch ein paar Schritte rückwärts
- hockt sich zum Spielen hin und steht freihändig wieder auf
- weicht beim Laufen sicher Hindernissen aus
Was das Sozialverhalten betrifft, so stehen die Beurteilung der Selbstständigkeit und der Interaktionsfähigkeit des Kindes im Mittelpunkt der U7. Der Arzt wird diese besonders durch Befragen der Eltern einzuschätzen versuchen:
- wie verhält sich das Kind zu Hause?
- wie sieht das soziale Umfeld aus (Familiengröße, Alter und Zahl der Geschwister etc.)?
- wie ist der Umgang mit Haustieren?
- werden Kleidungsstücke selbstständig angezogen?
- werden die Hände selbst gewaschen und getrocknet?
- spielt das Kind mit anderen Kindern Nachlaufen und Fangen
Sprachentwicklungsbogen U7 zum downloadenSprachentwicklungsbogen_U7
U7a: 34. bis 36. Lebensmonat
Darüber hinaus werden erneut das Sprach- und Hörvermögen getestet. Wichtigste Grundvoraussetzung für eine normale Sprachentwicklung ist ja eine unbeeinträchtigte Hörfunktion, die daher bereits bei der U4 getestet wurde. Erstmals werden bei der U8 auch umfangreichere Sehtests durchgeführt. Spätestens jetzt sollte jedes Kind 100% Sehschärfe erreicht haben.
Schließlich muss bei der U8 auch eine gründliche internistische Untersuchung erfolgen, damit z. B. Schilddrüsen- und Nierenfunktionsstörungen, Herzfehler oder Harnwegsinfektionen erkannt werden. Zur Beurteilung all dieser Punkte wird der Kinderarzt zuerst ein ausführliches Gespräch mit den Eltern führen. Darin können sowohl Risikofaktoren der Eltern und Großeltern eruiert als auch die Ernährungsgewohnheiten besprochen werden. Natürlich wird jetzt auch der Besuch der Toilette, zumindest tagsüber, erwartet. Die Nacht müssen dagegen noch 20 % der Mädchen und 30 % der Jungen mit einer Windel verbringen.
Insgesamt können für vierjährige Kinder folgende entwicklungsdiagnostische Meilensteine genannt werden:
- steht beidseits 3-4 Sekunden freihändig auf einem Bein
- hüpft mit geschlossenen Beinen mindestens 20-30cm vorwärts
- geht freihändig eine Treppe beinwechselnd aufwärts
- malt einen Kreis nach Vorlage aus und nach
- gibt mehrfach die längere von drei Linien an
- malt einen 3-Teile-Mensch
- gibt sicher 4 Teile in die Formbox
- kann mit einer Hand mit der Schere ausschneiden
- versteht gebräuchliche Adjektive und Präpositionen
- kann Gegenstände angeben und bezeichnen
- kann sich unterhalten, Erlebtes erzählen (Satzreihen mit “und dann…”)
- lacht und quietscht stimmhaft, erzählt “Witzchen”
- wendet sich nach vertrauter Stimme
- keine Fremdelphase mehr
- Sauberkeit
U9: 60. bis 64. Lebensmonat
Zur Diagnose von Grundkrankheiten ist eine umfassende klinische Untersuchung notwendig. Auch eine Überprüfung der sozialen und sprachlichen Fähigkeiten ist bei der U9 von zentraler Bedeutung, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Schulalltag. So können Eltern und Arzt zum Beispiel dadurch einen guten Eindruck über das Sprachvermögen des Kindes gewinnen, dass sie sich eine Bildergeschichte erzählen lassen. Außerdem müssen verschiedene Seh- und Hörtests durchgeführt werden. Einiges davon kann aber auch bereits durch ein Elterngespräch geklärt werden. Angaben der Eltern zu speziellen Fragen des Arztes wie zum Beispiel “Bestehen Hörschwierigkeiten beim Vorlesen?”, “Fragt das Kind häufig nach?” oder “Lässt die Konzentration beim Erzählen und Radiohören schnell nach?” geben erste Hinweise zur Hörfähigkeit. Durch weitere Befragung der Eltern gewinnt der Kinderarzt außerdem einen Eindruck über die Beziehung zwischen Eltern und Kind, erfährt von eventuellen Schlaf- oder Konzentrationsstörungen und wird über sonstige Auffälligkeiten (z. B. kindliches Asthma) informiert.
U10: 7 bis 8 Jahre
U11: 9 - 10 Jahre
Jugendgesundheitsuntersuchung J1 & J2
J1: mit 13 Jahren
Diese Vorsorgeuntersuchung bietet für Eltern nun letztmalig die Gelegenheit, den allgemeinen Gesundheits- und Entwicklungsstand ihrer Kinder vom Kinderarzt überprüfen zu lassen. Vor allem auf Grund der zunehmenden gesellschaftlichen Probleme (z. B. Lehrstellenmangel) herrscht bei manchen Jugendlichen eine Perspektivlosigkeit vor, die zugesundheits-gefährdendem Verhalten (z. B. Drogenmissbrauch) führen kann. Auch sind psychosomatische Erkrankungen sowie ein Anstieg der generellen Gewaltbereitschaft in diesem Alter zu beobachten. Daher wird die Untersuchung bei der J1 zu einem großen Teil aus einem Gespräch bestehen, in dem der Arzt versucht, die psychische Verfassung des Jugendlichen zu beurteilen. Fragen nach dem Gesundheitsverhalten (Rauchen, Sexualkontakte etc.) und der schulischen Leistung sind dabei ebenso wichtig wie die Einschätzung der Familiensituation (Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Verwandten etc.). Sofern ein ausreichendes Vertrauensverhältnis zwischen dem Arzt und dem Jugendlichen besteht, können auch pubertätsspezifische Probleme besprochen werden. Weiterhin wird im Rahmen der J1 der Impfstatus des Patienten bestimmt, anstehende Auffrischungen z.B. gegen Tetanus , Diphtherie , Keuchhusten und Polio werden ausgeführt und fehlende Impfungen nachgeholt. Auf dem Prüfstand steht beispielsweise der Immunschutz gegen Hepatitis B , Meningokokken C , Windpocken sowie gegen Masern , Mumps und Röteln und Gebärmutterhalskrebs . Die Eltern werden daran erinnert, wie wichtig eine ausreichende Jodzufuhr für Jugendliche ist. Darüber hinaus erhält der Arzt durch eine Beurteilung der Schrift Hinweise auf feinmotorische Störungen. </b”>
Bei der körperlichen Untersuchung werden zuerst Größe und Gewicht ermittelt, um eventuelle Entwicklungsstörungen zu erkennen. Auch eine Blutdruckmessung wird vorgenommen. Bei entsprechender Neigung in der Familie sollte außerdem der Cholesteringehalt bestimmt werden. Eine Untersuchung der Geschlechtsorgane dient dazu, den körperlichen Pubertätsstatus zu beurteilen. Sehr wichtig ist in diesem Lebensalter auch die Überprüfung der Skelettentwicklung, die durch Haltungsfehler jetzt leicht beeinträchtigt werden kann. Die Ursache für eine falsche Haltung sind meist zu schwache Bauch- und Rückenmuskeln. Eine Bewegungseinschränkung der Hüfte sollte ebenfalls erkannt werden, da jetzt die letzte Möglichkeit zum therapeutischen Eingriff besteht. Nach Abschluss des Wachstums sind vorhandene Schäden kaum noch zu korrigieren.
Eltern sollten also ihre Kinder aus den genannten Gründen ermuntern zur J1 zu gehen. Der Kinderarzt hat dazu oftmals separate Jugendsprechstunden oder zumindest eigene Wartebereiche eingerichtet, wo die Kinder auch Gleichaltrige treffen und so die Scheu vor dem Arztbesuch verlieren. Eine elterliche Begleitung zur J1 ist nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Lieber informieren sich die Eltern später beim Kinderarzt über das Untersuchungergebnis. Bereits bei der Terminvergabe wird oft ein Fragebogen mitgegeben, der zu Hause, zusammen mit den Eltern, ausgefüllt werden kann.
J2: 16 bis 17 Jahre
– Impfungen – auch bei Eltern
Informationen zum Impfen: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/impfen/